Thomas W. H. Koppermann, 23881 Bälau, präsentiert:
Bilder aus der Gegend um
(letzte Änderung: 28.10.2015)
1.) Liegewiese und Badestelle am
Küchensee
2.) Der Schaalseekanal im Bereich Farchau
3.) Das Wasserkraftwerk am Schaalseekanal
Die Liegewiese und Badestelle am Küchensee
Farchau liegt am Südzipfel des Ratzeburger Küchensees (dort befindet sich auch die Regattastrecke).
Am Westufer dieses Südzipfels gibt es mitten im Wald eine sehr große, von Bäumen eingerahmte Liegewiese
mit kleiner Badestelle, einem sehr großen Grillplatz, diversen Sitzgelegenheiten, Abfallbehälter,
Toilettenhaus und Parkplatz. Die Benutzung ist kostenfrei.
Es gibt dort zwar keinen nennenswerten Sandstrand, keinen speziellen Nichtschwimmerbereich und keine Badeaufsicht,
aber zwischen den Bäumen am Ufer mehrere Zugänge zum See, einer davon mit Bootsanlegesteg für Wasserwanderer.
Liegewiese mit Grillplatz (hinten rechts ist der Parkplatz zu erkennen)
Liegewiese mit Grillplatz und Seezugang (Badestelle / Bootssteg)
Einer der Seezugänge mit Bootssteg
Das Wasser ist hier im großen Küchensee naturgemäß etwas kälter als in den kleineren Seen des Umlandes.
Aufgrund der geselligen Grill- und Sitzmöglichkeiten zieht dieser Ort zu bestimmten Zeiten, insbesondere
abends und an Wochenenden, Menschengruppen an, die hier lautstark und alkoholisiert ihre Partys feiern,
so dass andere Besucher dann nicht mehr viel Spaß und Ruhe haben.
Leider gab es in der Vergangenheit auch groben Vandalismus; so wurden z. B. die schönen Schutzdächer
der runden Sitzplätze durch Brandstiftung zerstört (inzwischen sind sie wieder neu aufgebaut).
Anfahrt: Man erreicht die Badestelle entweder auf dem Farchauer Weg vom Kreisverkehr
in der Möllner Straße aus oder von Fredeburg (B 207) her ebenfalls auf dem Farchauer Weg.
Achtung: Der Weg führt großenteils schmal, uneben und unübersichtlich mitten durch den Wald,
also bitte vorsichtig und langsam fahren und jederzeit mit Gegenverkehr, Fußgängern und Radfahrern rechnen!
Der Parkplatz ist nicht zu verfehlen, er liegt unmittelbar am Weg vor der Liegewiese.
Der Schaalseekanal im Bereich Farchau
vom Schaalsee her kommend durch den Pipersee und den Salemer See führt der Schaalseekanal
bis zu seinem Ende kurz vor dem Ratzeburger Küchensee, wo er aufgestaut wird und
das Wasser bei Bedarf und genügend hohem Wasserstand durch die 30 m tiefer liegenden
Turbinen des Wasserkraftwerks Farchau strömt und elektrische Energie erzeugt
(siehe auch den nachfolgenden Abschnitt zum Thema "Wasserkraftwerk Farchau").
In früheren Zeiten gab es sogar Schifffahrt auf dem Kanal und bei Schmilau
einen kleinen Hafen mit Anschluss an die ehemalige Ratzeburger Kleinbahn.
Heute wird der Kanal touristisch genutzt und ist ein Paradies für Paddler.
(Im Bild oben eine Slipanlage zum Ein- und Aussetzen von Paddelbooten
am Ende der befahrbaren Strecke beim Parkplatz an der Ratzeburger Straße.)
Die Brücke der Ratzeburger Straße über den Kanal, hier ist das Ende der befahrbaren Strecke.
Hinter der Straßenbrücke geht es noch ein Stück beschaulich weiter in Richtung Wasserkraftwerk.
Da die natürliche Landschaft zum Ratzeburger See hin abfällt,
musste der Kanal hier zwischen hohen Dämmen angelegt werden.
Bei den Bäumen rechts unten im Bild befindet sich ein kleiner Parkplatz ("Am Kanal / Farchauer Mühle");
den recht steilen Damm zum Kanal kann man über die weiter hinten erkennbare Stahltreppe erklimmen.
Schafe sind die natürlichen "Rasenmäher" für die Dammkrone, sie hinterlassen
allerdings zahlreiche "Tretminen", auf die man beim Spaziergang achten sollte.
Hier ist gut zu erkennen, wie klar das Wasser des Kanals ist.
Und das ist das Ende - der Einlauf in das 146 m lange Druckrohr zum 30 m tiefer gelegenen Wasserkraftwerk
(vorgeschaltet ist eine "Rechenanlage", die Algen und andere grobe Verunreinigungen des Wassers abfängt
und automatisch über ein Förderband in den links unten stehenden, orangefarbenen Container befördert).
Dieses historische Bild zeigt den Einsatz von Feldbahn-Dampfloks beim Bau des Schaalseekanal-Damms
und eine simple, aber
pfiffige Idee der damaligen Bauingenieure:
Die schwere Walze zur Dammverfestigung hängt an einem
Seil, dessen Ende
an der rechten Lok befestigt ist und das über eine Rolle an der linken Lok läuft.
Die linke Lok steht still an der jeweiligen Stelle, an der gerade gearbeitet wird,
während die rechte Lok immer vor und zurück fahren muss, um die Walze auf und ab zu bewegen.
(Bildquelle: HanseWerk®)
Das Wasserkraftwerk am Schaalseekanal
Dort, wo sich in der Mitte des obigen Bildes der schwarze Punkt befindet, liegt recht versteckt
im Wald am nördlichen Ende des ca. 6 km langen Schaalseekanals das Wasserkraftwerk Farchau.
(In dieser historischen Karte ist noch ein Stück der ehemaligen Ratzeburger Kleinbahn eingezeichnet,
die vom Bahnhof Ratzeburg-Neuvorwerk [heutiger Bahnhof Ratzeburg] an der Lübeck-Büchener Hauptbahn
über den Ratzeburger Statdbahnhof auf der Doiminsel und weiter über den "Kleinbahndamm" in östlicher Richtung
sowie auf einer Zweigstrecke zum damaligen Schmilauer Hafen am Schaalseekanal fuhr.)
(Bildquelle der bearbeiteten Vorlage: HanseWerk®)
Bevor man das Wasserkraftwerk erreicht, passiert man diesen unter Denkmalschutz stehenden,
ehemaligen Zwei-Mann-Bunker, aus dem zu Kriegszeiten das Kraftwerk bewacht wurde.
Das Kraftwerksgebäude ist ein recht unscheinbarer Zweckbau aus dem Jahr 1925.
Die Maschinenanlage befindet sich im rechten Teil des Gebäudes.
Besichtigungen sind nur an besonderen Tagen wie z. B. am "Tag der Industriekultur am Wasser" möglich.
In der Regel ist das Kraftwerk unbesetzt und kann bei Bedarf ferngesteuert werden.
Zunächst ein paar Fakten im Überblick:
Es handelt sich um das größte Wasserkraftwerk Schleswig-Holsteins.
Betreiber ist die HanseWerk Natur GmbH.
Das Kraftwerk dient nicht nur zur Stromerzeugung,
sondern ist auch für die
Regulierung des Wasserstandes im
Schaalsee und dem Schaalseekanal verantwortlich.
Der Wasserstand bewegt sich zwischen 34,70 m über NN und 35,15 m über NN.
Das Ende des Schaalseekanals befindet sich ca. 30 m über dem Kraftwerk.
Von dort führt ein 146 m langes Druckrohr zu den beiden Turbinensätzen im Kraftwerksgebäude.
Die maximale Leistung beträgt 1.600 kW.
Francisturbine 1 schluckt 2,25 m³ Wasser pro Sekunde und leistet 500 kW bei 500 U/Min.,
Francisturbine 2 schluckt 7,00 m³ Wasser pro Sekunde und leistet 1.600 kW bei 500 U/Min.
Die Generatoren erzeugen eine Spannung von 11 kV, die in das Stromnetz eingespeist wird.
Im Jahr können bis zu 1 Million kWh erzeugt werden, was für mehr als 200 Vier-Personen Haushalte reichen würde.
Nun ein Blick in die Maschinenhalle mit den beiden Turbinen und Generatoren:
Die erste, ältere Turbine mit Steuerung und Schmierung.
Manometer an der Turbine
Schwungrad auf der Welle zwischen Turbine und Generator der 1. Maschine.
Der Generator der 1. Maschine (ganz links im Bild die Erregermaschine
im Hintergund sichtbar ist die senkrecht stehende, neue, 2. Maschine).
Die Erregermaschine des 1. Generators.
Der Generator der senkrecht stehenden, neuen, 2. Maschine (die Turbine befindet sich unterhalb).
Die zweite der alten Turbinen wurde nach ihrer Außerbetriebnahme zu einem Schaumodell umgebaut
und dient bei Bedarf auch als Ersatzteilspender für die gleiche, noch in Betrieb befindliche 1. Turbine.
Die alte Schalttafel ist außer Betrieb, steht aber (auch) unter Denkmalschutz.
Unten an der Rückseite des Gebäudes befindet sich der Auslauf des Wassers in das
Beruhigungsbecken, das in den Ratzeburger Küchensee mündet (siehe obige Karte).
Urkunde der Schlusssteinlegung vom 29. Juli 1926
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