Thomas W. H. Koppermann präsentiert:

 

 


 

 

Meine kleine Lochplatten-Spieldose

 

(zuletzt bearbeitet am 09.11.2022)

 


 

Schon als Kind habe ich die mechanische Musik aus datengesteuerten, "selbstspielenden" Musikinstrumenten geliebt.

Jemals ein solches zu besitzen, erschien mir damals angesichts der hohen Preise für die gebrauchten, uralten Geräte unerreichbar.

In späteren Jahren, als die Online-Auktionen populär wurden, gab es aber plötzlich die Möglichkeit, weltweit viele

unterschiedliche Angebote zu sehen, zu beobachten, Preise zu vergleichen und Wünsche wahr werden zu lassen.

 

So fand ich auch irgendwann diese kleine Platten-Spieldose der Marke "Troubadour" für 18-cm-Lochblechplatten.

Sie war zwar äußerlich ziemlich verschrammt und voller Holzwurmlöcher, in denen

die Tiere auch immer noch am Werk waren, wie ich am austretenden Holzmehl sehen konnte.

Das Äußere habe ich im Kaufzustand belassen, weil es sich um authentische Gebrauchsspuren handelt,

und die Holzwürmer konnte ich mit dem dafür erhältlichen Spezialmittel deaktivieren.

 

 

Viel wichtiger war, dass das Gerät beim Kauf vollständig und funktionsfähig war, d. h.,

Aufzug und Federwerk in Ordnung, Tonkamm vollständig und nicht korrodiert, Sternräder funktionsfähig,

Original-Aufzugschlüssel vorhanden, und sogar einige Lochplatten waren mit dabei.

 

 

Hier sieht man das innere Deckelbild und eine spielbereit eingelegte Lochplatte mit geschlossenem Andruckbügel.

Bei genauem Hinsehen erkennt man, dass die Platte (Ø 18 cm) etwas größer ist, als der Innenraum und

mit dem Rand an zwei Seiten in Aussparungen auf der Gehäusekante aufliegt. Dies ist notwendig,

um der Platte bei geschlossenem Andruckbügel eine leichte Durchbiegung nach unten zu geben.

 

 

Ohne Platte blickt man auf die gusseiserne, verzierte Oberseite des Spielwerks.

In der Mitte befindet sich die Achse mit zwei Mitnehmerstiften zum Antrieb der Platte.

Linksseitig sieht man den Tonzungenkamm (hier 30 Töne) und die davor angeordneten Sternräder.

(Die Hakenstifte der Lochplatte bewegen die Sternräder, und diese reißen die jeweiligen Tonzungen an.)

Noch weiter links befindet sich der hochgeklappte Andruckbügel.

Der Schlüssel wird zum Aufziehen des Federwerks auf die Achse gesteckt und gedreht.

Unten rechts im Bild erkennt man einen kleinen Hebel, der zum An- und Abstellen des Spielwerks dient.

 

 

So hat man um 1900 Musik gehört. Ohne Strom und ohne Elektronik.

Und die Technik funktioniert nach mehr als 100 Jahren immer noch!

 

 

Da ich nur wenige Platten für meine Spieldose habe,

suche ich noch passende "Troubadour"-Lochplatten mit

18 cm Ø und zwei Mitnehmerlöchern neben dem Mittelloch

und würde mich über Angebote freuen!

(Bitte keine Blechplatten anderer Fabrikate anbieten, die passen nicht!)

 


 

     

 


 

Idee und Umsetzung (©): Thomas W. H. Koppermann, 23881 Bälau (Schleswig-Holstein, Deutschland)