Thomas W. H. Koppermann präsentiert:

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Selbstbau eines kleinen

Statik-Begrasungsgerätes

für den Modelllandschaftsbau

 

(letzte Änderung: 15.04.2021)

 


 

Achtung Hochspannung! Gefahr für medizinische Elektronik wie Herzschrittmacher usw.!

 

Dies ist keine Bauanleitung! Für einen evtl. Nachbau übernehme ich keine Gewähr!

 

Beim Umgang mit Strom jeglicher Art sind die üblichen Vorsichtsmaßnahmen zu beachten!

 


 

Früher (in meiner Jugendzeit) hat man Modellbahnanlagen einfach mit einer grünen Grasmatte

auf einer Untergrundplatte aufgebaut, und fertig war der Grundstock für die Landschaft: viel Rasen.

 

Inzwischen hat sich die Detaillierung und damit auch das Vorgehen gewandelt.

Man baut zuerst das grobe Geländeprofil, formt darauf dann den Untergrund für die Geländeoberfläche

und versieht diese dann mit den passenden Details.

Diese Vorgehensweise kann man auch sehr gut in vielen YouTube®-Videos nachverfolgen.

 

Die früher verfügbaren, verschiedenfarbigen Streu-Materialien (eingefärbte, feine Holzpartikel)

gibt es zwar immer noch, aber sie sind inzwischen vielfach durch feine Fasern und Flocken ersetzt worden,

die ein wesentlich naturgetreueres Landschaftsbild ermöglichen.

 

Damit längere "Grasfasern" nicht im Leim versinken und dann platt auf dem Untergrund kleben,

sondern wie beim Vorbild nach oben "wachsen", bedient man sich heute der statischen Elektrizität:

 

Ein kleines Handgerät mit einem Vorratsbehälter für das Streumaterial und einem Metallsieb erzeugt

aus Batteriestrom (oder per Modellbahntrafo oder Netzteil) eine für Menschen ungefährliche Hochspannung,

die die durch das Sieb fallenden Fasern statisch auflädt und vom beleimten Untergrund nach oben abstehen lässt.

Dies funktioniert, weil einer der beiden Spannungspole an das Metallsieb angeschlossen ist

und sich der andere Pol per Drahtkontakt im feuchten Leimbett befindet.

 

Da die im Handel erhältlichen Elektrostatik-Begrasungsgeräte mit Preisen zwischen 25 und weit über 100 €

sehr teuer sind und sich nur für größere Anlagen lohnen, habe ich für Begrasungsarbeiten auf meiner kleinen Anlage

ein einfaches, kleines Gerät selbst gebaut. (Anleitungen dafür findet man z. B. bei YouTube®.)

 

Hier nun einige Bilder meines Eigenbau-Gerätes (nur zur Information - keine Anleitung zum Nachbau!):

 

Das Begrasungsgerät entstand auf der Grundlage einer elektrischen "Fliegenklatsche", wie sie

im örtlichen Handel oder bei Elektronik-Versendern zu Preisen zwischen ca. 2 und 5 € erhältlich ist.

 

 

Das Bild oben zeigt den bereits zerlegten "Fliegen-Grill".

Die zwei oder drei Kabel (hier rot und weiß), die von der Elektronik zum Gitternetz geführt haben,

habe ich so lang wie möglich belassen, um sie weiter zu verwenden.

 

Für den Begraser benötigt man nur das Handteil mit Batteriefach und Elektronik.

Hinzu gekauft habe ich nur noch ein handelsübliches Küchensieb aus Metall.

(Der Griff des Siebes sollte so geformt sein, dass er gut in den Handgriff hinein passt;

in meinem Fall umschließt er die beiden Schraubvorrichtungen.)

 

Für einen guten Faserdurchlass sollten die Maschen nicht zu eng sein, denn

die Netzweite des Siebes entscheidet darüber, welche Faserlängen damit verarbeitet werden können.

Man kann auch ein größeres Sieb wählen, gelangt damit aber nicht so gut an enge Stellen.

 

Inzwischen habe ich beim Einkaufen noch ein anderes, etwas größeres Sieb mit etwas

gröberen Maschen gefunden und für einen eventuellen Umbau erstmal beiseite gelegt.

 

(Um evtl. später ein weiteres, grobmaschiges Sieb bauen zu können,

habe ich das entfernte Gitter der Fliegenklatsche aufbewahrt.)

 

 

Hier ein Blick auf die kleine Elektronikplatine, die in jedem Modell etwas anders aussehen kann

und mit der man sich nicht näher zu beschäftigen braucht, denn sie bleibt, wie sie ist).

 

 

Zunächst habe ich den Handgriff des Siebes mittels Heißkleber im Gehäuse befestigt

und den Kleber aushärten lassen.

Dann habe ich die beiden weißen Kabel (es kann auch nur eines sein) an den Enden abisoliert,

die blanken Drähte um die Griffstangen gewickelt und mit etwas Lötzinn an sich selbst fixiert

(es ist so gut wie unmöglich, die Kupferadern an die Edelstahl-Griffstangen anzulöten!).

Damit die Drahtenden einen guten Kontakt zum Sieb behalten, habe ich diese Stellen mit Heißkleber umhüllt.

 

 

An das rote Kabel habe ich ein längeres Kabel angelötet, das am Ende mit einer (isolierten)

Krokodilklemme versehen ist, die per Nagel oder Nadel im Leimbett den Gegenpol bildet.

 

 

Nach einem kurzen Funktionstest mit geschlossenem Gehäuse und eingelegten,

frischen Batterien habe ich noch die freiliegenden Stäbe des Sieb-Handgriffs

zum Schutz vor versehentlichen Berührungen mit Isolierband umwickelt.

 

Eine erste, kurze Probe-Begrasung hat ergeben, dass das Gerät funktioniert.

 

(Kosten: ca. 5 - 7 €, Bauzeit: ca. 1 Std.)

 


 


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