Thomas W. H. Koppermann präsentiert: 


  

Titelgrafik Kirchenorgeln - Copyright: twhk
 

Die St.-Michaelis-Kirche in Neustadt am Rennsteig (Thüringen)

 
(zuletzt geändert: 26.01.2020)

 


 

Während einer Reise im Oktober 2019 habe ich diese kleine, aber besondere Dorfkirche besucht.

 

Die Besonderheit ist, dass man in dieser normal genutzten Kirche auch übernachten kann, denn sie ist

eine der ersten "Herbergskirchen" in Deutschland und damit (hoffentlich) Vorbild für viele Nachahmer!

 

Fuß- und Radwanderer, aber auch andere Touristen und Pilger sind hier herzlich willkommen.

Die Buchung ist für Nächte in den Monate April bis September möglich und erfolgt über "AirBnB."

 

Leider ist die Orgel in einem sehr schlechten, unbespielbaren Zustand.

 

 

Der achteckige Chor-Turm und das Steinmauerwerk geben der neoromanischen Kirche

aus dem Jahr 1859 ihr typisches Erscheinungsbild mit hohem Wiedererkennungswert.

 

 

Blick vom Eingang ins Kirchenschiff.

 

 

Die 5 Chorfenster bilden ein Gesamt-Kunstwerk und zeigen den Erzengel Michael,

den Namenspatron der Kirche, im Kampf mit 7 Schlangen (= Todsünden).

 

 

Mit ihren umlaufenden Doppelemporen bietet diese relativ kleine Kirche erstaunlich viel Platz.

Die Orgel reicht über beide Emporen.

 

 

 

 

 

Der Spielschrank bietet 15 Register auf 2 Manualen und Pedal bei mechanischer Traktur.

 

 

Aktuellen Quellen zufolge wurde die derzeitige Orgel 1828 von der Firma Hofmann aus Neustadt bei Coburg gebaut.

Das Schild über dem schweren Hauptschalter verweist auf den Orgelbauer Rudolf Böhm aus Gotha,

der die Orgel mit Einbau eines Gebläses elektrifiziert hat.

 

 

Wie hier zu sehen ist, befindet sich die Orgel in einem sehr schlechten Zustand.

Die Manualtasten haben keine einheitliche Höhe mehr, Tastenbeläge haben sich abgelöst und fehlen,

beide Manuale und auch die Tasten eines Manuals untereinander haben kein einheitliches Spielgefühl mehr,

an einigen Registerzügen (Manubrien) fehlen die Schilder.

 

Die Orgel gilt derzeit als unbespielbar.

 

 

 

 

Da das Orgelgehäuse nur aus einer Fassade besteht, hat man von den Emporen einen guten, freien Blick auf das Innere.

 

 

    

 

Sehr staubig, nicht mehr ganz vollständig, aber noch recht geordnet: Die Pfeifen der verschiedenen Register.

 

    

 

Rechts neben dem Orgelgehäuse befindet sich der Magazinbalg, der auch noch über einen Kalkantentritt verfügt

(siehe auch Registerzug "Calcanten-Klingel" zum "Wecken" des Balgtreters).

 

    

 

Ein eher seltener Einblick in die mechanische Traktur hinter den Klaviaturen und unterhalb der Windladen.

 

 

Ein Blick zurück von der Orgelempore ins Kirchenschiff.

 

Und wer es bisher nicht geglaubt hat, findet hier den Beweis -

ein großes Doppelbett hinter einem blauen Vorhang unter dem Gebälk der Orgel-Empore:

 

 

Gute Nacht! (... und schnell schlafen, denn um 9 Uhr wird die Kirche wieder für alle Besucher geöffnet!)

 

Internet: Michaeliskirche Neustadt am Rennsteig

 

(Textquelle: Kirchengemeinde)

 


 

(Hier finden Sie auch meine E-Mail-Adresse)

 

    

 

 


© Copyright: Thomas W. H. Koppermann, Bälau (Deutschland)