Thomas W. H. Koppermann präsentiert:
(zuletzt geändert:
05.05.2016)
Der Spieltisch - Manuale und Pedal
(Hinweis: Fast alle Bilder lassen sich durch "Rechtsklick" > "Grafik anzeigen" vergrößern!)
Als Grundlage für meine Hausorgel-Bastelei diente die bereits erwähnte, gebraucht gekaufte, alte (Heim-)Orgel.
Diese hatte zwei Manuale mit je 61 Tasten, wie hier zu sehen ist:
Ich wollte in meiner Orgel aber (mindestens) drei Manuale haben.
So musste ich überlegen, ob ich die beiden vorhandenen Manuale mit ihrem stabilen Rahmengestell behalte und nur um ein weiteres Manual ergänze, oder ob ich alle drei Manuale neu beschaffe.
Weil es sich hier um Manuale mit Einzelkontakt-Anschlüssen (keine Matrix) handelte, die eine sehr aufwändige Verkabelung erfordert hätten, entschied ich mich, die Manuale auszubauen und stattdessen drei "neue" Manuale einzubauen.
Da man mir empfohlen hatte, möglichst Tastaturen von FATAR® einzubauen, weil die einfach an die Manualscanner-MIDI-Elektronik anzuschließen sind, ging ich auf die Suche nach Gebraucht-Keyboards, die solche Tastaturen enthielten.
Ich fand mit etwas zeitlichem Abstand drei 61-Tasten-Masterkeyboards "Studio 610" bzw. "Studio 610 plus" von FATAR®, die wohl ihren Zweck erfüllen sollten (zwei dieser Keyboards sind in der "plus"-Version mit leicht gewichteten Tasten, sie wurden als Unter- und Mittelmanual verwendet).
Bei allen drei Masterkeyboards habe ich die Gehäuse und die vorhandene Elektronik entfernt, so dass nur die reinen Tastaturrahmen mit den Anschlüssen der Dioden-Matrix übrig blieben.
Hier werden beim Einbau in den Spieltisch die Flachbandkabel zu den Scannerplatinen angeschlossen.
Unterseite des FATAR® "Studio 610 plus" (leicht gewichtete Tasten)
(links der Anschluss für den "Channel-Aftertouch")
Unterseite des FATAR® "Studio 610" (ungewichtet und ohne "Aftertouch")
Um die drei Manuale in einer möglichst "normgerechten" Staffelung zu montieren, damit auch Profis damit zurecht kommen, habe ich umfangreiche Berechnungen angestellt und Zeichnungen angefertigt und dann ein stabiles Aluminium-Rahmengestell gebaut.
Im Baumarkt besorgte ich entsprechend meinen Berechnungen diverse Alu-Profilrohre und Kunststoff-Knotenverbinder ...
... und baute sie nach dem Zuschneiden auf die einzelnen Längen nach und nach gemäß meiner Zeichnung zusammen:
Hier zunächst die Seitenwangen ...
... in verschiedenen Ansichten.
Und nach dem Einsetzen der Querstreben war der Manualträger fertig:
Die Querstreben hatte ich bereits vor der Montage entsprechend den Befestigungspunkten der Tastaturen vorgebohrt.
In der obersten "Etage" kann man sehen, dass das vordere Alu-Profil etwas noch vorne überkragt:
dies ist durch die andere Unterkonstruktion des Obermanuals (keine "plus"-Version) nötig gewesen.
Vor der Montage der Tastaturen wird das Gestell probeweise in den Spieltisch eingesetzt und passt millimetergenau!
(Die hier sichtbare Setzerleiste war nur ein Prototyp, sie wurde später verändert.)
Mit montierten Tastaturen sieht das Ganze dann so aus:
... und wartet auf den Einbau ins Spieltischgehäuse, ...
... das zwischenzeitlich auch innen noch weiß lackiert wurde:
Ich finde, das Ergebnis kann sich sehen lassen:
Die Tastaturen bekommen noch massive, exakt angepasste Seitenwangen,
damit der seitliche Einblick verschlossen wird.
(Die Schrägen dienen lediglich als Auflage für die Registerpanels.)
Die beiden Seitenwangen habe ich zunächst mit "schwungvollen" Linien
auf Karton gezeichnet und dann aus 22-mm-MDF-Platten ausgesägt und lackiert:
Nach dem Einbau ergibt sich gleich ein wesentlich eleganteres Bild
(hier schon mit der neuen Setzerleiste):
Das Vollpedal
Die Pedaltastatur, die bereits an der alten Orgel vorhanden war und weiter verwendet wird,
ist ein geschweiftes 32-Tasten-Vollpedal (Holz mit weißen und schwarzen Tastenbelägen aus Kunststoff):
Das Pedal hatte ursprünglich 4-fache Einzelkontakte je Taste (entsprechend 4 Fußlagen der alten Tonerzeugung), die ich für meine Elektronik so nicht weiterverwenden konnte. Ich habe daher alle Anschlusskabel abgelötet und die großen Mehrfachsteckverbinder entfernt.
Im Prinzip hätte es genügt, je Taste nur einen der Kontakte anzuschließen; die Kontaktsicherheit ist jedoch größer, wenn man einfach alle 4 Kontakte jeder Taste miteinander verbindet und daran dann die Kabeladern zur Scanner-Elektronik anschließt.
Für den Anschluss der beiden 20-poligen Flachbandkabel, die zum Pedalscanner führen, musste ich eine lösbare Steckverbindung schaffen, damit das Pedal bei Bedarf abgenommen werden kann:
Sofern sich herausstellen sollte, dass die alten Kontakte nicht mehr zuverlässig arbeiten (oder zu sehr prellen), könnte es auch notwendig werden, sie durch neue Kontakte in Form von Reedkontakten und Magneten zu ersetzen.
Farblich muss das Pedal noch an das jetzt weiße Gehäuse angepasst werden. Ich werde die Tasten selbst aber wohl so belassen, wie sie sind, da ein Lackieren im zusammengebauten Zustand problematisch wäre und ich das Pedal nicht zerlegen möchte. Somit wäre "nur" der Querkasten anzuschleifen und zu lackieren.
© Idee und Umsetzung: Thomas W. H. Koppermann, 23881 Bälau (Deutschland)